„Die Suche nach NS-Raubgut – Zur Provenienzforschung in Sachsen-Anhalt"
Dr. Uwe Hartmann (Leiter des Fachbereichs Provenienzforschung beim Deutschen Zentrum Kulturgutverluste) führte in das Themengebiet der Provenienzforschung ein. Anschließend informierten Dr. Monika Gibas (Institut für Gesellschaftswissenschaften, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg), Susanna Köller (Mitarbeiterin am Kunstmuseum Moritzburg Halle) sowie Dr. Karin Heise (Leiterin des Kulturhistorischen Museums Schloss Merseburg) über ihre – zumeist vom Zentrum geförderten – Projekte zur Provenienzforschung. Prof. Dr. Ulrike Höroldt (Leiterin des Landesarchivs Sachsen-Anhalt) sprach über mögliche Quellen für die Provenienzforschung in den Archiven Sachsen-Anhalts. Mathias Deinert (Provenienzforscher, derzeit tätig für den Museumsverband Sachsen-Anhalt e. V.) informierte über den Stand seiner Provenienzforschung an fünf ausgewählten Museen in Sachsen-Anhalt.
Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste gab außerdem bekannt, dass der Vorstand des Zentrums dem Förderantrag des Bibliotheksverbandes Sachsen-Anhalt entsprochen hat. Der Bibliotheksverband wird mit der erfolgten Förderzusage ein „Erst-Check“-Projekt starten. Ziel ist es, in öffentlichen Bibliotheken in kommunaler Trägerschaft (in Magdeburg, Dessau, Sangerhausen, Wernigerode, Zerbst) festzustellen, ob ein Verdacht auf NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut („NS-Raubgut“) in den historischen Buch-Beständen vorliegt. Mit dem Erst-Check kann dann der Bedarf an einer weitergehenden, langfristigen Provenienzforschung ermittelt oder auch ausgeschlossen werden. Es ist das erste Projekt dieser Art, das von einem Bibliotheksverband durchgeführt wird.
„Die heute präsentierten Projekte reflektieren das derzeit wachsende Bewusstsein für die Notwendigkeit der Provenienzforschung in Sachsen-Anhalt“ resümierte Schneede. Dies wurde auch durch die mehr als 100 Teilnehmenden aus Museen, Bibliotheken, Archiven, Universitäten und weiteren wissenschaftlichen Einrichtungen deutlich.
Einen ausführlichen Tagungsbericht können Sie hier einsehen.
Pressemitteilung des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste zur Konferenz
Manuskripte der Referierenden
Manuskript (PDF, 809 KB) von Dr. Karin Heise, Leiterin des Kulturhistorischen Museums Schloss Merseburg
Manuskript (PDF, 60 KB) von Susanna Köller, Mitarbeiterin am Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)