Zum Nachhören: „Möglichkeiten und Herausforderungen von DNA-Analysen für die Provenienzforschung“ | Kolloquium Provenienzforschung
In der Provenienzforschung zu Kultur- und Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten rückt neben der Erforschung der Herkunft von Sammlungsobjekten auch die Frage nach der Herkunft menschlicher Gebeine, die in Universitäten und Museen aufbewahrt werden, immer weiter in den Fokus.
Für menschliche Überreste, deren Herkunft nicht anderweitig, also beispielsweise durch Sammlungskataloge oder historische Aufzeichnungen rekonstruiert werden kann, könnten DNA-Analysen eine zusätzliche Möglichkeit bieten, Hinweise auf die mögliche Herkunft der Individuen zu gewinnen.
Im Rahmen eines vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste geförderten Projektes hat die Historische Anthropologie der Universität Göttingen erprobt, ob sich die notwendigen DNA-Proben auch ohne invasive Methoden gewinnen lassen. Im Rahmen des Vortrags sollen die Ergebnisse präsentiert und die Möglichkeiten und Herausforderungen von DNA-Analysen für die Provenienzforschung diskutiert werden.
Patrick Wittmeier war nach einem Studium der Biologie bzw. der biologischen Spurenkunde als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt tätig. Seit 2023 arbeitet er als Sachverständiger für forensische DNA-Analytik am Landeskriminalamt Hamburg.