NS-Raubgut

Gustav-Lübcke-Museum in Hamm erforscht 70 ausgewählte Gemälde und Graphiken

Das Gustav-Lübcke-Museum in Hamm hat begonnen, die Provenienzen von 70 ausgewählten Gemälden und Graphiken zu untersuchen.

Im Jahr 2016 konn­ten be­reits zwei Ob­jek­te der Samm­lung ein­deu­tig als NS-ver­fol­gungs­be­dingt ent­zo­ge­nes Kul­tur­gut iden­ti­fi­ziert und 2019 an die Nach­kom­men der eins­ti­gen Be­sit­zer:in­nen zu­rück­ge­ge­ben wer­den. Grund­la­ge für ei­ne um­fas­sen­de wis­sen­schaft­li­che Er­for­schung des Samm­lungs­be­stands war das 2019 durch­ge­führ­te Pro­jekt „Pro­ve­ni­enz­for­schung in NRW“ in en­ger Zu­sam­men­ar­beit des Land­schafts­ver­bands West­fa­len-Lip­pe und des Land­schafts­ver­bands Rhein­land in ver­schie­de­nen Mu­se­en.

Die Er­geb­nis­se der Un­ter­su­chung er­ga­ben, dass im Gu­stav-Lüb­cke-Mu­se­um ei­ne wis­sen­schaft­li­che Auf­ar­bei­tung not­wen­dig ist, da die Pro­ve­ni­enz zahl­rei­cher Stücke, ins­be­son­de­re in den Jah­ren 1933 bis 1945, un­ge­klärt ist. Durch ei­ne För­de­rung des Deut­schen Zen­trums Kul­tur­gut­ver­lus­te wer­den in dem seit Au­gust 2021 lau­fen­den Pro­jekt „Ver­dachts­fäl­le im Gu­stav-Lüb­cke-Mu­se­um. Er­for­schung ih­rer Pro­ve­ni­enz“ die Pro­ve­ni­en­zen von 70 aus­ge­wähl­ten Ge­mäl­den und Gra­phi­ken aus den Zu­gangs­jah­ren 1933 bis 1962 sys­te­ma­tisch über­prüft. Die Pro­jek­t­er­geb­nis­se wer­den in ei­ne Samm­lungs­da­ten­bank ein­ge­pflegt und on­line ver­öf­fent­licht. Dar­über hin­aus ist ge­plant, die For­schungs­er­geb­nis­se in ei­ner Aus­stel­lung mit be­glei­ten­der Pu­bli­ka­ti­on und, ab­hän­gig von den Er­geb­nis­sen, ei­ne Fach­ta­gung im Gu­stav-Lüb­cke-Mu­se­um durch­zu­füh­ren.
Pro­jekt­be­schrei­bung