NS-Raubgut

Museum Aschersleben beginnt mit Erforschung von Freimaurer-Objekten

Das Städtische Museum in Aschersleben hat damit begonnen, seine Freimaurerbestände aufzuarbeiten. In einem sechsmonatigen Projekt, das vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste gefördert wird, sollen alle Freimaurergegenstände im Museum ausfindig gemacht und auf ihre Provenienz hin untersucht werden.

Seit 1955 nutzt das Mu­se­um Aschers­le­ben das Haus der Frei­mau­rer­lo­ge „Zu den drei Klee­blät­tern“, die seit 1798 in Aschers­le­ben am Markt an­säs­sig ist. Im Jah­re 1935 wur­de die Lo­ge durch die Na­tio­nal­so­zia­lis­ten ent­eig­net und knapp 60 Jah­re spä­ter re­ak­ti­viert. Das Lo­gen­haus be­fin­det sich seit­dem im Ei­gen­tum der Großen Lan­des­lo­ge der Frei­mau­rer von Deutsch­land, be­her­bergt aber wei­ter­hin das Mu­se­um. Der Tem­pel kann beim Mu­se­ums­rund­gang be­sich­tigt wer­den und ist da­mit der ein­zi­ge Lo­gen­tem­pel in Deutsch­land, der stän­dig der Öf­fent­lich­keit zu­gäng­lich ist. Ne­ben Ex­po­na­ten zur Stadt-, Ur- und Früh­ge­schich­te be­fin­den sich 90 Frei­mau­rer-Ob­jek­te in dem Haus. Es be­steht je­doch der Ver­dacht, dass wei­te­re Lo­gen­ge­gen­stän­de un­er­kannt Teil der heu­ti­gen Mu­se­ums­samm­lung sein könn­ten. Für Ob­jek­te mit nach­weis­li­cher Ver­bin­dung zur Aschers­le­be­ner Jo­han­nis­lo­ge soll im Zu­ge der nun auf­ge­nom­me­nen Pro­ve­ni­enz­for­schung ei­ne fai­re und ge­rech­te Lö­sung nach den „Wa­shing­to­ner Prin­zi­pi­en“ ge­fun­den wer­den.

Pro­jekt­be­schrei­bung