Autographensammlung von Heinrich Spiero.
NS-Raubgut

Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg gibt NS-Raubgut zurück – und bekommt es geschenkt

Mit einer Restitution und „doppelten Übergabe“ ist am vergangenen Donnerstag die Sonderausstellung „Sehr erfreuliche Vermehrungen“. Zur Suche nach NS-Raubgut in den Sondersammlungen der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg zu Ende gegangen. Die Stabi übergab mehr als 250 Briefe der bekannten Hamburger Schriftsteller Detlev von Liliencron, Gustav Falke und Richard Dehmel an ihre rechtmäßigen Eigentümer:innen.

Die Uni­ka­te, die 1937 in ei­nem Ber­li­ner Auk­ti­ons­haus an­ge­kauft wur­den, ge­hör­ten dem Schrift­stel­ler, Li­te­ra­tur­wis­sen­schaft­ler und lei­den­schaft­li­chen Au­to­gra­phen­samm­ler Hein­rich Spie­ro (1876-1947). Er war ei­ne wich­ti­ge Fi­gur in der deut­schen li­te­ra­ri­schen Sze­ne, zu­nächst in Ham­burg und ab 1918 dann in Ber­lin. In der NS-Zeit als Ju­de ver­folgt, muss­te Hein­rich Spie­ro 1937 in exis­ten­zi­el­ler Not vie­le Stücke aus sei­ner Samm­lung ver­äu­ßern – dar­un­ter auch die in der Sta­bi er­hal­te­nen Au­to­gra­phen.

Dass der wert­vol­le Be­stand den­noch in der Staats- und Uni­ver­si­täts­bi­blio­thek ver­blei­ben wird, ist ei­ner groß­zü­gi­gen Ges­te von Spie­ros Erb:in­nen zu ver­dan­ken, die sich ent­schlo­ssen ha­ben, die re­sti­tu­ier­ten Au­to­gra­phen zu­sam­men mit wei­te­ren Ob­jek­ten aus Fa­mi­li­en­be­sitz der Sta­bi zu schen­ken. Sie wa­ren bei der Fi­nis­sa­ge an­we­send und voll­zo­gen Re­sti­tu­ti­on und Schen­kung ge­mein­sam mit Ro­bert Ze­pf, Di­rek­tor der Staats- und Uni­ver­si­täts­bi­blio­thek.

Autographensammlung von Heinrich Spiero.