Die S.M.S. Cormoran, deutsche ‚Strafexpeditionen‘ in Ozeanien und die Ethnologische Sammlung des Museums Natur und Mensch. Zum Zusammenhang von Kolonialismus und dem Sammeln von Ethnographika

Förderbereich:
Koloniale Kontexte
Zuwendungs­empfänger:
Museum Natur und Mensch
Bundesland:
Baden-Württemberg
Ansprechpartner:
Godwin Kornes

PositionProjektleitung

Tel.0049 (0)761 201 2542

E-MailProvenienzforschung-mnm@stadt.freiburg.de

Stefanie Schien

PositionProjektleitung

Tel.0049 (0)761 201 2544

E-MailProvenienzforschung-mnm@stadt.freiburg.de

Projekttyp:
Langfristig
Projektlaufzeit:
bis
Beschreibung:

Die Ethnologische Sammlung des Museums Natur und Mensch verwahrt fast 3.000 Objekte aus Ozeanien. Mehr als 1.200 Ethnographika aus dieser Sammlung sind im Zeitraum der deutschen Kolonialherrschaft ans Haus gekommen.

Bereits 2017/2018 wurde ein kommunal gefördertes Digitalisierungsprojekt der Ozeaniensammlung durchgeführt, welches die Veröffentlichung eines großen Teils dieser in der Online-Sammlung der Städtischen Museen ermöglichte. Diese Vorarbeiten bilden den Ausgangspunkt des Projektes, das aus zwei Teilbereichen besteht. Der erste befasst sich mit den Sammlern Paul Lambert Werber und Walter Brandt, die als Besatzungsmitglieder der S.M.S. Cormoran ethnographische Objekte sammelten. Der zweite Teilbereich leistet Grundlagen- und Kontextforschung zu den Reisen der S.M.S. Cormoran, deren Beteiligung an sogenannten ‚Strafexpeditionen und anderen militärischen Aktionen sowie zur Sammlungstätigkeit ihrer Besatzungsmitglieder.

Ziel des geförderten Projekts ist es, die Erwerbsumstände, Herkunft und Bedeutung der von Werber und Brandt gesammelten Objekte sowie ihren historischen Zusammenhang mit den ‚Strafexpeditionen der S.M.S. Cormoran gemeinsam mit Partnerinnen und Partnern aus den Herkunftsgesellschaften zu rekonstruieren. Zusätzlich sollen ethnographische Bestände aus Ozeanien in anderen Sammlungen und Museen in Deutschland, die in Beziehung stehen zu militärischen Aktionen der S.M.S. Cormoran, identifiziert und den Nachkommen der Herkunftsgesellschaften kommuniziert werden.

Das Projekt leistet damit einen Beitrag zur Aufarbeitung des Kultur- und Sammlungsgutes aus kolonialen Kontexten im deutschsprachigen Raum sowie des Zusammenhangs zwischen militärischen Aktionen und dem Sammeln von Ethnographika.

Das Museum Natur und Mensch freut sich ausdrücklich über Informationen und Hinweise seitens der Öffentlichkeit zur Geschichte der S.M.S. Cormoran und ihrer Besatzungsmitglieder!

(c) Museum Natur und Mensch