Erschließung und provenienztechnische Überprüfung der Objekte der Kunstsammlungen und Museen Augsburg, die zwischen 1933 und 1955/60 angekauft wurden

Förderbereich:
NS-Raubgut
Zuwendungs­empfänger:
Kunstsammlungen und Museen Augsburg
Bundesland:
Bayern
Ansprechpartner:
Horst Keßler M.A.

PositionProvenienzforschung/Haberstock-Archiv

Tel. +49 (0) 821 324 410 8

E-MailHorst.Kessler@augsburg.de

Projekttyp:
Langfristig
Projektlaufzeit:
bis
bis
Beschreibung:

Nach der Aufarbeitung des Nachlasses des Kunsthändlers Karl Haberstock und der Untersuchung der Provenienzen der Objekte aus der Karl und Magdalene Haberstock Stiftung und der daraus resultierenden 2008 erschienenen Publikation Karl Haberstock. Umstrittener Kunsthändler und Mäzen, haben sich die Kunstsammlungen und Museen Augsburg zum Ziel gesetzt, die Provenienzen von Objekten, die in den Jahren 1933 bis 1945 und den Altbestand, der bis zur Neuorganisation und Umstrukturierung im Jahr 1964 als Zugang der ständigen Sammlung in den einzelnen Häusern der Kunstsammlungen und Museen verzeichnet ist, auf fehlende Provenienzen und mögliche Verdachtsfälle bezüglich unrechtmäßigen Erwerbs zu untersuchen.

Ziel des Projekts war es, zu allen kritischen Zugängen in dieser Zeit Dossiers zu erstellen, um einerseits bei eventuellen Restitutionsforderungen die entsprechenden Informationen zu den jeweiligen Objekten vorliegen zu haben. Diese prophylaktische Herangehensweise wurde durch die Zielsetzung ergänzt, bei Fällen, in denen ein offensichtlicher und eindeutig unrechtmäßiger Erwerb festgestellt werden sollte, offensiv vorzugehen, indem man beabsichtigte, sich direkt an die Erben bzw. deren Vertreter heranzutreten, um dann eine faire und gerechte Lösung herbeizuführen.

Im Frühjahr 2012 wurde mit der gütlichen Einigung zu einem Ziergefäß in Form einer Muschel, das aus der Sammlung Budge stammte und nachweislich als aus jüdischem Besitz unrechtmäßig entzogenes Kunstobjekt identifiziert wurde, dieser zweite Schritt gegangen.

Die Trinkschale, die ein für Augsburg wichtiges kulturpolitisches Zeugnis darstellt, konnte gegen eine Ausgleichszahlung an die Erben in Höhe von 90.000 Euro, die die Stadt mit Hilfe der Mäzene Kurt F. Viermetz, Georg Haindl und des Prinz-Fonds aufbrachte, in den Sammlungen des Museums verbleiben.

(c) Kunstsammlungen und Museen Augsburg