Hanseaten als Kopfjäger? Sterbliche Überreste in der Lübecker Völkerkundesammlung

Förderbereich:
Koloniale Kontexte
Zuwendungs­empfänger:
Zentrum für Kulturwissenschaftliche Forschung Lübeck
Bundesland:
Schleswig-Holstein
Ansprechpartner:
Dr. Christian Hülsebusch

PositionGeschäftsführer DITSL

Tel.+49 5542 607 29

E-Mailhuelse@ditsl.org

Dr. Jan Kuever

PositionProjektbearbeiter

Tel.+49 5542 607 24 / +255 762 424642

E-Mailj.kuever@ditsl.org

Projekttyp:
Langfristig
Projektlaufzeit:
bis
Beschreibung:

Sterbliche Überreste im Bestand der Lübecker Völkerkundesammlung

Ziel des Projektes ist die Beforschung der insgesamt 26 menschlichen Überreste in der Lübecker Völkerkundesammlung. Das Konvolut umfasst aus Knochen gefertigte Musikinstrumente bzw. Trinkgefäße aus Nepal und der Südsee, einen Schrumpfkopf aus Ecuador, kulturell überformte Schädel aus Papua Neuguinea und unverzierte Schädel mit teilweiser unklarer Herkunft u.a. aus dem Kongo und Chile.

In einem ersten Schritt möchten wir für alle Bestände eine präzisierte geographische Verortung erreichen und ihre Zirkulation bis zu ihrem Eingang in den Bestand des Museums anhand von Schriftquellen klären. In einem weiteren Schritt gilt es dann, die entsprechenden Herkunftsgemeinschaften zu kontaktieren, um mit lokalen Fachleuten die heutige kulturelle Bedeutung und Sensibilität sowie die Option von Restitutionen zu erörtern.

Sofern für den Erkenntnisprozess sinnvoll und ethisch angemessen, wird für jeden der untersuchten Schädel eine nicht-invasive anthropologische Begutachtung in Auftrag gegeben. Neben Indizien möglicher Todesursachen und Hinweisen auf eine Bestattung oder Präparation soll das mutmaßliche Alter und Geschlecht der Personen geklärt und somit zu einer Re-Humanisierung und Re-Biographisierung dieser Überreste beigetragen werden. Teil dieser Bemühungen wird zudem die Errichtung eines neuen Magazinbereiches im Museum sein, in dem die Überreste getrennt von den Objekten der Sammlung unter besseren konservatorischen und ethisch sensibleren Bedingungen bewahrt werden.

(c) Zentrum für Kulturwissenschaftliche Forschung Lübeck