kurzfristiger Forschungsbedarf – konkretes Auskunftsersuchen verbunden mit einer Rückgabeforderung zum Gemälde Hirtin mit Tieren von Heinrich Campendonk (um 1917)

Förderbereich:
NS-Raubgut
Zuwendungs­empfänger:
Städtisches Museum Abteiberg
Bundesland:
Nordrhein-Westfalen
Ansprechpartner:
Dr. Felicia Rappe

PositionStellvertretende Direktorin / Sammlungsleitung

Tel.+49 (0) 2161 2526 35

E-Mailrappe@museum-abteiberg.de

Projekttyp:
Kurzfristig
Projektlaufzeit:
bis
Beschreibung:

Zum Sammlungsbestand des Museum Abteiberg, Mönchengladbach, gehört seit 1951 das im Inventarbuch als „Hirtin mit Tieren“ betitelte Gemälde von Heinrich Campendonk (1889-1957). Das Gemälde wurde 1951 aus Privatbesitz erworben. Wie aktuelle Forschungen des Museums ergaben, handelt es sich bei dem Verkäufer um den Krefelder Sammler Dr. Moritz Wahn (1876-1950). Nicht bekannt ist, wann und von wem Wahn das Gemälde seinerzeit

erworben hat.

Das kurzfristige Forschungsprojekt zur Provenienz des Gemäldes ist vor allem deshalb notwendig, weil dem Museum Abteiberg ein konkretes Auskunftsersuchen - verbunden mit einer Rückgabeforderung, für das Gemälde vorliegt. Laut Mitteilung der Rechtsanwälte befand sich das Gemälde in der Sammlung von Alfred Hess (1879-1931), Erfurt, und gelangte nach dessen Tod 1931 an seinen Sohn Hans Hess. Dem Museum Abteiberg liegen hierzu keine schlüssigen Informationen vor. Offen ist grundsätzlich, ob es sich bei „Hirtin mit Tieren“ um ein Gemälde handelt, welches tatsächlich ehemals zum Bestand der Sammlung Hess, Erfurt, gehörte und 1937 als Teil eines Konvoluts verschiedener Werke aus der Kunstsammlung Hess an den Kölnischen Kunstverein verschickt wurde. Einige Werke der Sammlung Hess wurden vor 1945 im Kölnischen Kunstverein eingelagert, andere konnten nach London gerettet werden, wohin Hans Hess und dessen Mutter Tekla ausgewandert sind. Da ein früheres Eigentum von Alfred beziehungsweise Hans und Tekla Hess an dem Gemälde bislang nicht ausgeschlossen werden kann, das Museum aber über keine detaillierten Kenntnisse zur Provenienz verfügt, die diese Annahme bestätigen oder widerlegen, wurde eine weitergehende Recherche nötig, vor allem um dem Auskunftsersuchen der Erben nachkommen zu können.

(c) Museum Abteiberg Mönchengladbach