Provenienzforschung an den städtischen Museen Freiburg: Überprüfung der aus dem Kunsthandel erworbenen Gemälde nach den Richtlinien des Washingtoner Abkommens

Förderbereich:
NS-Raubgut
Zuwendungs­empfänger:
Städtische Museen Freiburg
Bundesland:
Baden-Württemberg
Projekttyp:
Langfristig
Projektlaufzeit:
bis
Beschreibung:

Ziel des Projekts war die nach Möglichkeit lückenlose Überprüfung der von den Städtischen Museen Freiburg seit 1933 aus dem Kunsthandel erworbenen 81 Gemälde. Als Erfolg darf die Rückgabe eines Gemäldes im März 2011 gelten.

Mit Hilfe des projekteigenen Raums des AfP-Portals wurden für 77 von 81 Objekten die Dossiers samt Foto und Rückseitenautopsie erstellt. Allerdings mussten 39 der 77 untersuchten Objekte ohne eine Rückseitenautopsie auf eine mögliche problematische Provenienz hin überprüft werden, da im August 2009 das Gemäldedepot wegen eines Wasserschadens nach Frankfurt a. M. ausgelagert werden musste. Vier Provenienzen, allerdings alle mit dem gleichen Voreigentümer, konnten aufgrund Zeitmangels nicht mehr bearbeitet werden. Insgesamt konnten 7 Gemälde vollständig auf ihre Provenienz hin untersucht werden. Bis auf die beiden genannten Fälle ließ sich bei den übrigen 70 Objekten durch den bisherigen Forschungsstand kein zwingend verfolgungsbedingter Hintergrund ermitteln. Die vollständige Überprüfung der lückenhaften Provenienzen scheiterte oftmals an den lokalen Galerien bzw. Kunsthandlungen, die nur einige Jahre Bestand hatten und zu denen sich kein Galerienachlass recherchieren ließ oder an noch nicht bearbeiteten Nachlässen in Archiven. Daneben stellte die Unbekanntheit einiger Schwarzwaldmaler und die oftmals spärlich vorhandene Literatur eine große Schwierigkeit dar. Viele Voreigentümer sind bereits verstorben und Erben nicht vorhanden oder nicht zu ermitteln. Für fast alle Werke gelang es jedoch einige Provenienzstationen zu erforschen und durch die durchgeführten Recherchen zeigte sich oftmals, dass trotz einer nicht vollständig aufgeklärten Provenienz, ein verfolgungsbedingter Entzug mit hoher Wahrscheinlichkeit auszuschließen ist.

Im Zusammenhang mit dem Projekt konnte auch die Provenienz einer 1955 im Kunsthandel erworbenen prominenten Plastik lückenlos recherchiert werden (Adam und Eva im Paradies, Meister HL).

Ein noch nicht abschließender Bericht wurde im Dreijahresbericht 2008–2011 des Augustinermuseums veröffentlicht. Ein Abschlussbericht wird im Dreijahresbericht 2012-2015 veröffentlicht werden.

(c) Städtische Museen Freiburg