Provenienzforschung zu Objekten des Open Call: Unrechtmäßige Besitzverhältnisse in Deutschland des anlässlich der documenta 14 gegründeten Rose Valland Instituts – Das Klavier des Siegfried Alkan

Förderbereich:
NS-Raubgut
Zuwendungs­empfänger:
Rose Valland Institut (Bonn)
Bundesland:
Nordrhein-Westfalen
Projekttyp:
Kurzfristig
Projektlaufzeit:
bis
Beschreibung:

Das Rose Valland Institut ist ein interdisziplinär ausgerichtetes und unabhängiges Projekt, das aus dem Beitrag der Künstlerin Maria Eichhorn zur documenta 14 hervorgegangen und seit Oktober 2018 am Käte Hamburger Kolleg “Recht als Kultur” der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn angesiedelt ist. Es recherchiert und dokumentiert die Enteignung der jüdischen Bevölkerung Europas und deren Nachwirkungen bis in die Gegenwart.

In Folge des Open Call Unrechtmäßige Besitzverhältnisse in Deutschland unterstützt das Rose Valland Institut eine Privatperson bei der Erforschung der Provenienz eines Klaviers, das die Mutter der Person um 1982 in Saarlouis gekauft hat. Auf dem Klavier ist der Name Siegfried Alkan (1858 – 1941) eingraviert. Neben der Gravur finden sich am Objekt noch weitere Hinweise auf seine Herkunft.

Der jüdische Musikalienhändler und Komponist Siegfried Alkan lebte bis 1938 in Dillingen (Saar). Er war ein ferner Verwandter des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy. Während der Novemberpogrome 1938 wurde Alkans Geschäft geplündert und das Inventar größtenteils zerstört.

Das Rose Valland Institut wird mit dem Kunsthistorischen Institut der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und der Provenienzforscherin Dr. Katja Terlau zusammenarbeiten, um die Provenienz des Klaviers zu recherchieren und rechtmäßige Eigentümerinnen und Eigentümer aufzuspüren mit dem Ziel die Rückgabe des Klaviers in die Wege zu leiten.