Systematische Erschließung der Sammlungsbestände des schleswig-holsteinischen Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte (Erwerbungen 1946 bis heute)

Förderbereich:
NS-Raubgut
Zuwendungs­empfänger:
Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen - Museum für Kunst und Kulturgeschichte Schloss Gottorf
Bundesland:
Schleswig-Holstein
Ansprechpartner:
Melanie Jacobi, M.A.

Tel.+49 (0) 4621 813 207

E-Mailmelanie.jacobi@schloss-gottorf.de

Projekttyp:
Langfristig
Projektlaufzeit:
bis
Beschreibung:

Die Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf in Schleswig ist die größte museale Institution in Schleswig-Holstein. Gebildet wurde sie 1999 aus zwei bis dahin selbständigen Institutionen: dem Archäologischen Landesmuseum (ALM) und dem Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte (LMKK). Erweitert wurde die Stiftung 2013 durch die Zusammenführung des Landesmuseums für Volkskunde (LMV) und des Freilichtmuseum Molfsee.

Im Bewusstsein ihrer Verantwortung für die Aufarbeitung der eigenen Sammlungsgeschichte und für die Restitution des während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft verfolgungsbedingt entzogenen Kunstbesitzes entsprechend den „Washingtoner Prinzipien von 1998 und der „Gemeinsamen Erklärung von 1999 betreibt die Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen die systematische Untersuchung ihrer Sammlungsbestände. Bis 31.01.2016 lief ein über zwei Jahre von der damaligen Arbeitsstelle für Provenienzforschung gefördertes langfristiges Forschungsprojekt zu den Neuerwerbungen zwischen 1933 und 1945. Seit 01.02.2016 werden in einem zweiten, vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste geförderten Projekt die Neuerwerbungen ab 1946 erforscht.

Ziel des zweiten Provenienzforschungsprojektes ist es, die Neuerwerbungen des Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte vom Kriegsende bis in die Gegenwart umfassend aufzuarbeiten, auf ihre Herkunft hin zu untersuchen und NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut ausfindig zu machen. Damit soll die erfolgreiche Arbeit des Projektes zu den Neuerwerbungen zwischen 1933 und 1945 konsequent fortgesetzt werden. Mittelfristig sollen tragfähige Forschungsergebnisse zum gesamten Sammlungsbestand des Hauses erarbeitet werden.

Von 1946 bis 2016 sind im Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte (LMKK) insgesamt 67.412 Neuzugänge inventarisiert worden. Hierzu gehörten bis 2013 auch die volkskundlichen Sammlungen des Landesmuseums für Volkskunde. Das sind mehr als drei Viertel der insgesamt seit Gründung des Hauses vergebenen Inventarnummern, während aus der etwa gleich langen Kieler Zeit des Museums („Thaulow-Museum, 1878-1945) nur knapp 21.000 Inventarnummern stammen. Diese Zahlen veranschaulichen, dass für das LMKK an seinem neuen Standort Schloss Gottorf nach dem Krieg eine expansive Phase des beschleunigten Sammlungsausbaus begann.

Traditionelle Sammlungsschwerpunkte sind vor allem Kunsthandwerk, Volkskunst und die Landes- und Kulturgeschichte Schleswig-Holsteins. Seit den 1970er Jahren rückte die bildende Kunst verstärkt ins Zentrum der Sammlungstätigkeit. In dieser Zeit wurde ein umfangreicher Bestand an Gemälden sowohl der klassischen Moderne, aber auch aus dem 19. Jahrhundert dabei mit besonderem Schwerpunkt auf Dänemark oder der älteren niederländischen Malerei aufgebaut. Auf diesem Bestand liegt ein besonderes Augenmerk des Projektes.

(c) Stiftung Schleswig-Holsteinisches Landesmuseen Schloss Gottorf

Veröffentlichungen:
Fleischhauer: Eine Kutsche für Olympia Zur Geschichte des Landesmuseums seit 1878, 2016.