Transparenz schaffen: Recherche, Erschließung und überregionaler Nachweis von NS-Raubgut im Druckschriftenbestand der Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz

Förderbereich:
NS-Raubgut
Zuwendungs­empfänger:
Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Bundesland:
Berlin
Ansprechpartner:
Michaela Scheibe

E-Mailmichaela.scheibe@sbb.spk-berlin.de

Heike Pudler

E-Mailheike.pudler@sbb.spk-berlin.de

Projekttyp:
Langfristig
Projektlaufzeit:
bis
Beschreibung:

Ziel des Projekts ist die systematische Aufarbeitung von ca. 11.000 als besonders verdächtig bewerteten Zugängen im Druckschriftenbestand der Staatsbibliothek zu Berlin. Der Projektbestand setzt sich zusammen aus bereits identifizierten und in der Index-Datenbank zweifelhafter Zugänge (IDZZ) erfassten Zugängen sowie aus den über den Alphabetischen Zettelkatalog AK II zu recherchierenden umfangreichen Zugängen aus der Provenienz „Institut für Sozialforschung (Frankfurt/Main) und aus der Bestandsprüfung besonders raubgutverdächtiger Signaturenbereiche im Magazin.

Die Staatsbibliothek zu Berlin legt großen Wert auf die zeitnahe und überregional verfügbare Dokumentation der im Projekt erzielten Recherche- und Erschließungsergebnisse. Alle nachgewiesenen Fälle von NS-Raubgut werden mit sämtlichen Provenienzspuren zeitnah und umfassend im Online-Katalog der Staatsbibliothek dokumentiert. Die in diesem Zusammenhang ermittelten Informationen sind damit weltweit recherchierbar. Über die vertiefte Provenienzerschließung werden überregional Nachnutzungseffekte für andere NS-Raubgut-Projekte erzielt. Die Daten zu den als Raubgut identifizierten Exemplaren sind auch über die von der Koordinierungsstelle Magdeburg betriebene Internet-Datenbank Lost Art zugänglich. Parallel zur systematischen Prüfung und Erschließung werden nach Auswertung vorhandener Besitzvermerke präsumtive Eigentümer bzw. Rechtsnachfolger ermittelt und bei eindeutiger Rechtslage das jeweilige Restitutionsverfahren eingeleitet.

Die Untersuchung der dringenden Verdachtsfälle im Bereich der Hebraica und Judaica ist inzwischen abgeschlossen. Leider gestaltete sich gerade in diesem Bestandsegment die Suche nach den verdächtigen Exemplaren aufgrund des hohen Anteils an Kriegsverlusten der Staatsbibliothek besonders aufwändig. Ebenfalls bereits abgeschlossen sind die Recherchen zu den Akzessionsreihen des deutschen Geschenk- und Pflichtzugangs, die vor allem geraubte Bücher aus den Bibliotheken politisch missliebiger Organisationen wie sozialistischer bzw. kommunistischer Vereine, Freimaurerlogen sowie jüdischer bzw. freikirchlicher Religionsgemeinschaften enthalten.

(c) Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz