„Gerecht, fair – aktuell?“ – Festveranstaltung anlässlich „25 Jahre ,Washingtoner Prinzipien‘“
Die Veranstaltung unter dem Titel „Gerecht, fair – aktuell? 25 Jahre Washingtoner Prinzipien“ würdigte die „Grundsätze der Washingtoner Konferenz in Bezug auf Kunstwerke, die von den Nationalsozialisten beschlagnahmt wurden“, mit denen sich mehr als 40 Staaten und 13 nichtstaatliche Organisationen verpflichteten, NS-verfolgungsbedingt entzogene Kunstwerke zu identifizieren und gerechte und faire Lösungen mit den ursprünglichen Eigentümer:innen oder ihren Nachfahr:innen zu finden. Die ,Washingtoner Prinzipien' haben entscheidend zur Entwicklung der Provenienzforschung in Deutschland beigetragen, die seit 2015 vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste gefördert wird.
Nach einer Begrüßung durch Achim Bonte, Generaldirektor Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, sprachen Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien, und Wesley Fisher, Director of Research, Claims Conference and World Jewish Restitution Organization. Gilbert Lupfer gab als Vorstand des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste eine Einführung, gefolgt von einem literarischen Impuls durch Rafael Cardoso, Nachfahre von Hugo Simon, dessen Sammlung im Rahmen eines vom Zentrum geförderten Projekts rekonstruiert wird.
In der Podiumsdiskussion mit Isabel Pfeiffer-Poensgen (Geschäftsführerin der Carl Friedrich von Siemens Stiftung, Ministerin für Kultur und Wissenschaft NRW a.D. ehem. Generalsekretärin der Kulturstiftung der Länder), Léontine Meijer-van Mensch (Direktorin der Staatlichen Ethnografischen Sammlungen (SES) innerhalb der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden), Stefan Koldehoff (Autor und Journalist, Chefreporter Kultur, Deutschlandradio), Rüdiger Mahlo (Assistant Executive Vice President and Representative of the Claims Conference in Germany) und Gilbert Lupfer wurden die Prinzipien aus dem Jahr 1998 kritisch auf ihre Aktualität befragt.