Exporte von Kulturgut der DDR ins westliche Ausland: Eine Studie zum Netzwerk der Handelsvertreter der Kunst- und Antiquitäten GmbH (KuA)

Förderbereich:
SBZ / DDR
Zuwendungs­empfänger:
Deutsches Historisches Museum
Bundesland:
Berlin
Ansprechpartner:
Dr. Brigitte Reineke

PositionLeiterin Zentrale Dokumentation und Provenienzforschung

Tel.+49 (0) 30 203 04 406

E-Mailreineke@dhm.de

Janine Kersten

PositionWissenschaftliche Mitarbeiterin

Tel.+49 (0) 30 203 04 407

E-Mailjkersten@dhm.de

Projekttyp:
Langfristig
Projektlaufzeit:
bis
Beschreibung:

Die Studie zum Netzwerk der Handelsvertreterfirmen der Kunst und Antiquitäten GmbH der DDR hat zum Ziel, deren Arbeits- und Funktionsweisen zu erforschen und Veräußerungsmechanismen von vermutlich auch eingezogenem und/oder enteignetem - Kulturgut zu analysieren.

Die im Jahre 1973 gegründete Kunst und Antiquitäten GmbH (KuA) hatte die Aufgabe, Kunstwerke und (wertvolle) Gebrauchtwaren aus der DDR gegen Devisen ins Ausland zu verkaufen. Trotz des Eisernen Vorhangs gelang es der KuA, einen kontinuierlichen Export von Kunstgegenständen und Antiquitäten auf den Kunstmärkten im Westen zu etablieren. Ermöglicht wurden diese Exportgeschäfte offensichtlich auch durch westliche Handelsvertreter bzw. Zwischenhändler, die im Auftrag der KuA, aber unter eigenen Namen die Objekte u.a. an Museen in Westdeutschland oder an Firmenkunden und Privatpersonen weltweit veräußerten. Zu den Aufgaben der Handelsvertreter gehörten die Akquise neuer Kunden, die Korrespondenz mit potentiellen Abnehmern und auf diesem Wege auch die Verschleierung der Herkunft von Waren aus der DDR.

Im Gegensatz zum Netzwerk der Firmenkunden oder zu den DDR-Außenhandelsbetrieben der KuA haben bislang noch keine vertieften Forschungen zu den Handelsvertretern, ihren konkreten Geschäftsbeziehungen zur KuA und ihren Kundennetzwerken stattgefunden. Als Kunde einer dieser Handelsvertreter ist das West-Berliner Deutsche Historische Museum (DHM) in seinen Gründungsjahren zu identifizieren.

Die im Rahmen des Grundlagenforschungsprojektes recherchierten Informationen sollen eine wichtige Grundlage für das DHM und andere Museen in Deutschland und auch im Ausland bilden, um Objektwege aus der DDR nachvollziehen und kritische Provenienzen identifizieren zu können. Die Erkenntnisse liefern darüber hinaus einen Beitrag zur Wahrnehmung der Grundlagen- und objektbezogenen Provenienzforschung zur SBZ und DDR als gesamtdeutsche Problematik.

© Deutsche Historische Museum.