Grundlegende Bestandsprüfung der Malerei der Kunstmuseen Krefeld für die Zugangsjahre 1946 bis 1970

Förderbereich:
NS-Raubgut
Zuwendungs­empfänger:
Kunstmuseen Krefeld
Bundesland:
Nordrhein-Westfalen
Ansprechpartner:
Dr. Magdalena Holzhey

Tel. + 49 (0) 2151 97558 113

E-Mailmagdalena.holzhey@krefeld.de

Projekttyp:
Langfristig
Projektlaufzeit:
bis
Beschreibung:

Die Kunstmuseen Krefeld nehmen mit dem vorliegenden Projekt eine grundlegende und bislang noch nicht erfolgte Bestandsprüfung ihrer Gemälde durch eine systematische Provenienzrecherche vor. Diese soll im Sinne der Washingtoner Erklärung und insbesondere in Hinblick auf möglicherweise NS-verfolgungsbedingt entzogene Kunstwerke erfolgen.

Der Grundstein für die Kunstmuseen Krefeld wurde 1897 mit der Eröffnung des Kaiser Wilhelm Museums gelegt, das als Museum für Kunst und Kunstgewerbe im Geiste der Reformbewegungen der Jahrhundertwende gegründet wurde. In den 1920er Jahren entwickelte sich das Museum zu einem Ort der bildenden Künste mit einem deutlichen Schwerpunkt im Bereich der Moderne. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde die moderne Sammlung 1937 durch Beschlagnahmungen im Rahmen der Aktion "Entartete Kunst" auseinandergerissen. Nur einzelne Werke verblieben durch Zufall im Museum oder kehrten nach 1945 zurück, zum Beispiel Heinrich Campendonks „Pierrot mit Sonnenblume (1925) und das Gemälde „Kuhmelken (1913) von Emil Nolde. Nach 1945 konnten einige Lücken durch Ankäufe wieder geschlossen werden. Heute zählen Werke aus dem Mittelalter und der Renaissance, aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert ebenso zu den Beständen wie angewandte Kunst. Gemälde der Klassischen Moderne bilden einen besonderen Schwerpunkt innerhalb der Sammlung der Malerei.

Das Projekt untersucht die Provenienzen der Gemälde der Zugangsjahre 1946 bis 1970. In dieser Zeit gelangten zentrale Werke der Klassischen Moderne größtenteils über den deutschen Kunsthandel in die Sammlung. Aufgrund von Auskunftsersuchen und Restitutionsforderungen in der Vergangenheit erschien die Erforschung der Provenienzen in diesem Bestand geboten. Durch die Recherchen soll eine möglichst lückenlose Provenienzkette zunächst in den Beständen der Malerei erzielt werden.

Die Kunstmuseen Krefeld beabsichtigen die Ergebnisse des Forschungsprojekts im Rahmen von Vorträgen sowie auf der Website der Museen für die Öffentlichkeit zu publizieren. Auch Veranstaltungen zum Projektfortschritt (Vorträge, Podium, evtl. Präsentationen) sind geplant.

(c) Kunstmuseen Krefeld