Jüdisches Eigentum in nichtjüdischen Haushalten - Herausforderung für die deutschen (nichtstaatlichen) Museen
Dr. Carolin Lange
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Das meiste verfolgungsrechtlich entzogene Kulturgut ist zwischen 1933 und 1945 nicht in öffentliche Institutionen gelangt, sondern in private nichtjüdische Haushalte. Hunderttausende oder gar Millionen Alltagsgegenstände Bettwäsche, Essservice, Handtücher, Möbel oder Kleidung wurden vor allem nach Beginn der Massendeportationen öffentlich versteigert. Das Forschungsprojekt untersuchte das Ausmaß dieses Phänomens und den Umgang der neuen Besitzerinnen und Besitzer bzw. deren Nachkommen mit ihren Erwerbungen. Zunehmend werden diese Objekte vielfach anonym - an lokale Museen herangetragen. Die Gegenstände besitzen häufig eine hochbelastete Provenienz, was die Häuser vor Probleme und Herausforderungen stellt. Gleichzeitig sind private Familienerzählungen und Objekte eine echte Chance für die Museen, denn es geht explizit um Stadtgeschichte und deren Bezug zur lokalen Bevölkerung.
(c) Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern
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