Der „Blaue-Reiter-Pfosten“ und die Sammlung Max von Stettens (1893 – 1896) aus Kamerun im Museum Fünf Kontinente München

Förderbereich:
Koloniale Kontexte
Zuwendungs­empfänger:
Museum Fünf Kontinente
Bundesland:
Bayern
Ansprechpartner:
Dr. Karin Guggeis

PositionProjektleitung

Tel.+49 (89) 210 136 140

E-Mailkarin.guggeis@mfk-weltoffen.de

Projekttyp:
Langfristig
Projektlaufzeit:
bis
Beschreibung:

Projektleitung Kamerun: Professor Albert Gouaffo, Université de Dschang, Kamerun.

Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen in Kamerun: Frankophone Regionen: Yrine Matchinda und Lucie Mbogni Nankeng, beide Université de Dschang. Anglophone Regionen: Professor Joseph Ebune und Dr. Ngome Elvis Nkome, beide University of Buea.

Ziel des proaktiv anberaumten Projekts ist eine möglichst detaillierte Erforschung der Erwerbssituationen und -orte der Sammlung des Kolonialoffiziers Max von Stettens aus Kamerun im Museum Fünf Kontinente bei gleichzeitiger Berücksichtigung seiner Positionen und Aktivitäten. Der Sammler war an mehreren sogenannten Strafexpeditionen in leitender Funktion beteiligt, zuletzt als Kommandeur der „Schutztruppe“. Exemplarisch soll zudem an der Person und Sammlung Max von Stettens die geteilte Geschichte zwischen Deutschland und Kamerun in der frühen Phase der Inbesitznahme Kameruns durch das Deutsche Kaiserreich erarbeitet werden. Die intensive längerfristige Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Partner*innen in Kamerun und Nachfahr*innen dortiger Herkunftsgemeinschaften ist das Herszstück dieses post-kolonialen Forschungsprojekts.

Die Sammlung, die Max von Stetten zwischen 1893 und 1896 in sechs Zugängen dem Museum als Geschenk übermittelte, umfasst über 200 Objekte. Im Fokus des Projekts steht der sogenannte „Blaue-Reiter-Pfosten“, der im Almanach „Der Blaue Reiter“ von Wassily Kandinsky und Franz Marc (1912) abgebildet ist. Bei weiteren Teilen der Sammlung hat sich im Laufe der Forschungen der Verdacht auf einen Erwerb in einem gewalttätigen Kontext erhärtet oder neu ergeben, bei anderen hingegen abgeschwächt. Ziel der Arbeiten von deutscher wie auch kamerunischer Seite in den folgenden Monaten ist es, die bisherigen Erkenntnisse zu erweitern und zu verifizieren sowie den Dialog weiterzuführen.

(c) Museum Fünf Kontinente

Veröffentlichungen:
Gouaffo u.a.: "Die Antworten sind so unterschiedlich wie die Personen selbst", 2020.