Verdachtsmomente klären – vertiefende Provenienzforschung im Altmärkischen Museum Stendal und Danneil-Museum Salzwedel

Förderbereich:
NS-Raubgut
Zuwendungs­empfänger:
Museumsverband Sachsen-Anhalt e.V. Bernburg
Bundesland:
Sachsen-Anhalt
Ansprechpartner:
Dr. Annette Müller-Spreitz

PositionKoordination Provenienzforschung

Tel.+49 (0) 3471 62 81 16

E-Mailmueller-spreitz@mv-sachsen-anhalt.de

Corrie Leitz

PositionWissenschaftliche Mitarbeiterin für Provenienzforschung

Tel.+49 (0) 3471 62 81 16

E-Mailleitz@mv-sachsen-anhalt.de

Projekttyp:
Langfristig
Projektlaufzeit:
bis
Beschreibung:

Das Projekt knüpft an die Erstchecks im Altmärkischen Museum Stendal und im Johann-Friedrich-Danneil-Museum Salzwedel an. Damals, im Jahr 2017, wurde ein Bedarf an weiterführender Provenienzforschung zu NS-Raubgut festgestellt. Ziel dieses neuen Verbundprojektes ist die systematische Bestandsprüfung in beiden Museen im Hinblick auf Kulturgüter, die vom nationalsozialistischen Regime verfolgten Menschen und Gemeinschaften unrechtmäßig entzogen wurden.

Die beiden zu untersuchenden Museen befinden sich in der Region Altmark, im Norden Sachsen-Anhalts, und weisen einige Überschneidungen der früheren Akteure dem Altmärkischen Geschichtsverein Salzwedel und dem Altmärkischen Museumsverein Stendal auf. Deren gemeinsame Auswertung bietet sich an. Vor allem durch den Sammler und Historiker Walter Neuling gibt es eine Verbindung zwischen den zwei Häusern. Neuling war bis 1945 Mitglied im Altmärkischen Museumsverein Stendal und von Juli 1948 bis Dezember 1955 Leiter des Danneil-Museums Salzwedel. In Salzwedel brachte er Objekte aus seiner vor 1945 angelegten Sammlung und seinen Kontakten aus der NS-Zeit in den Museumsbestand ein.

Die systematische Bestandsprüfung für die Zugänge 19331945 umfasst bestimmte Bestandsgruppen wie Judaica, Zugänge aus der Freimaurerloge, Zugänge aus dem Kunsthandel und von staatlichen Stellen. Insgesamt werden ca. 800 Objekte, rund 660 Objekte in Salzwedel und 140 Objekte in Stendal, untersucht. Um Verdachtsmomente zu klären, sollen außerdem die Institutionsgeschichten in beiden Häusern mit Fokus auf Akteure der Museen und ihrer Gründungsvereine weiter erforscht werden. Die tiefergehenden Recherchen werden auf Grundlage von bereits dokumentierten Provenienzmerkmalen und im Erstcheck noch nicht ausgewerteten Quellen unternommen. Für einige Objekte sollen Ansätze für gerechte und faire Lösungen zur Rückgabe vorbereitet werden.

(c) Museumsverband Sachsen-Anhalt.